26. April 2013

Immer mit der Ruhe – VHS Seminar im Reitstall

Der Unterkiefer hängt, das Blut strömt, Ohnmacht naht. Der vierbeinige Freund hat sich bei seiner Beschäftigung gegen die Langeweile mit den Gitterstäben seiner Boxentür den Unterkiefer gebrochen, leidet womöglich Höllenqualen, droht gar zu verbluten, die Umstehenden sind aus dem Häuschen.

Ein Szenario, das sich so ereignen kann.

Reiter kennen das und bereiten sich in Erste-Hilfe-Kursen auf Notfälle im Pferdestall vor. Jüngst und rechtzeitig zur Koppelsaison auf Initiative der VHS St. Johann beim Würtinger Reitverein, der Lolek, Marwin und Moquay zum Üben am Patienten auf die Stallgasse gestellt hat.

»Ruhe bewahren« «, rät Tierarzt Thomas Lepiorz und weiß aus langer Erfahrung, dass das leicht gesagt ist. »Wenn der Liebling verletzt ist, ist das eine emotionale Geschichte.« »Ruhe bewahren!« Diesen Appell hören die Reiter an diesem Abendkurs noch öfter. Nichts sei bei offenen oder stumpfen Verletzungen, Bauchweh oder anderen Kalamitäten schlimmer, als panisch agierende Menschen, die Pferde vollends scheu machen. »Pferde verbluten auch nicht so schnell«,« stellt der Doktor klar.

So wurden verschiedene Szenarien durchgespielt und die geeigneten Gegenmaßnahmen erklärt und ausprobiert.

Am Ende des Seminars waren die Teilnehmer um so einige Erfahrungen reicher und vor allem eines wird sich tief in das Gedächtnis eingegraben haben: „Ruhe bewahren!“.