Was ist ein Reitverein ohne Schlepper?
06. Februar 2015
Was ist ein Reitverein ohne Schlepper?
Diese Frage kann man eigentlich recht kurz und knackig beantworten: „Nichts“.
Warum?
Ein Reitverein lebt u.a. von seinen Böden. Dem Reithallenboden und dem Boden auf dem Außenplatz. Beide sind das Kapital eines Reitvereins, weil die Böden täglich enormen Belastungen ausgesetzt sind und Grundlage für die Gesundheit der Pferde sind. Man glaubt das vielleicht nicht auf den ersten Blick und denkt sich: „Das ist doch nur ’ne Fuhre Sand, die da liegt und auf der rumgeritten wird.“ Aber falsch gedacht. Die Böden haben alle einen speziellen Aufbau mit verschiedenen Schichten (vom Mineralgestein bis zur Tretschicht aus Quarzsand mit z.B. Holzfasern oder Textilfasern). Ein guter Boden muss griffig sein und gleichzeitig federn. (Allein über das Thema ließe sich lange schreiben, aber das vielleicht ein anderes Mal).
Auf jeden Fall kommt an dieser Stelle der Hofschlepper ins Spiel. Ein Reitboden muss (neben regelmäßiger Bewässerung) jeden Tag „gefahren“ werden. Ein spezieller Bahnplaner hängt dafür hinten am Schlepper, der den Boden, salopp gesagt, auflockert und wieder plan zieht. Wie gesagt: Jeden Tag müssen die Böden gefahren werden.
Und hier kam das Problem ins Spiel. Letztes Jahr mussten wir auf unseren Hofschlepper, Marke John Deere – Baujahr Anno Tuk, wegen eines veritablen Getriebeschadens verzichten. Hätte es keinen Klaus-Peter Kaiser gegeben, der uns leihweise seinen Schlepper zur Verfügung gestellt hätte, wäre der Verein ganz schön aufgeschmissen gewesen. Noch einmal auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön an K.-P.!
Aber was sollte mit unserem John Deere passieren. Die Finanzen bei einem Verein sind an sich immer kritisch. Bei uns auch. Ein neuer Schlepper war jenseits von Gut und Böse. Also reparieren. Aber wer kennt sich mit einem John Deere aus. Wir mussten lernen, dass es von dieser Sorte Mechaniker nicht allzu viele in der näheren Region gibt. Zum Glück fanden wir Michael Werner, der sich bereit erklärte, den Schlepper zu holen und zu begutachten und wenn möglich auch zu richten.
Langer Rede: Es war möglich, den Schlepper wieder zu reparieren. Allerdings mit mehr Mühen und mit mehr Aufwand als gedacht. In Michael Werner haben wir jedoch einen so anständigen und tollen Menschen gefunden, der den Schlepper gegen Bezahlung repariert hat (klar), aber der auch einen großen Teil seiner Arbeitsstunden, die er in die Reparatur gesteckt hat, dem Verein gespendet hat. Ohne diese Spende wären wir nicht in der Lage gewesen, den Schlepper wieder flott zu machen.
Ein herzliches Dankeschön auch auf diesem Weg noch einmal an Michael Werner!
So… und das ist dann der Bogen zum Anfang. Dank Michael Werner und dem reparierten Schlepper sind wir jetzt wieder in der Lage, die Reitböden zu pflegen und instand zu halten. Auf geht’s!